Schon wieder ist ein halbes Jahr seit dem letzten Rundbrief vergangen, und es wird mal wieder Zeit für ein Update.
In den Wintermonaten habe ich in der Regel weniger Arbeit mit Kindern direkt, weil Freizeiten und Seeeinsätze natürlich im Sommer stattfinden. Dafür lassen sich in der Zeit andere wichtige Dinge erledigen.
Kinderfrühstück
Ganz so „eingeigelt“ wie in der Corona-Zeit bin ich diesen Winter aber auch nicht mehr: Seit Oktober 2023 bin ich zum Beispiel regelmäßig beim „Kinderfrühstück“ in der evangelischen Kirche in Bürmoos dabei. Dieses findet monatlich statt und ist ein Angebot für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren, bei dem neben dem Frühstück (hauptsächlich Nutella…) natürlich biblische Geschichten, Spiele, Sport und Basteln auf dem Programm stehen. Was mich freut: Es kommen nicht nur Gemeindekinder. Wir verteilen z.B. an der Volksschule nebenan Flyer und nicht wenige Kinder folgen dieser Einladung. Inzwischen kommen bis zu 30 Kinder.
Das Thema der letzten Wochen war das Buch Daniel. Was können wir von diesen 2500 Jahre alten Geschichten lernen? Gott trägt Daniel und seine Freunde durch schwere Zeiten und massive Anfechtungen, und er tut große Wunder, um Daniels Gegner in die Schranken zu weisen. Aber auch von Daniel selbst können wir lernen. Wie oft suchen wir in der Not zuerst menschliche oder technische Hilfe, statt dass wir uns zuerst an Gott wenden. Kinder sind uns da ein Vorbild: Sie rennen zuerst zu Papa oder Mama. Auch Daniel ist in seiner Notlage zuerst vor Gott getreten und hat gebetet, und Gott hat ihn gerettet. Warum fällt uns das oft so schwer? Weil unser Umfeld das auch nicht tut?
Daniel lebte in einem fremden Land mit fremder Religion, fremder Sprache und fremder Kultur – gerade deshalb war es ihm umso wichtiger, am Glauben an Gott festzuhalten. In unserer Zeit an biblischen Werten und am Glauben an Christus festzuhalten ist die größte Herausforderung unserer jungen Generation. Der Staat hält nicht mehr die schützende Hand über die Kirche, die Kinder werden früh mit unzähligen Alternativen zu Jesus konfrontiert und die Gesellschaft lehnt viele biblische Werte rundheraus ab. Wir wollen den Kindern mit unserer Arbeit helfen, dass sie ihr Vertrauen auf Gott setzen, auch wenn das in unserer Gesellschaft oft kein erstrebenswertes Ziel mehr ist.
Kinder und Medien
Inzwischen besitzen 20% der zweijährigen Kinder ein eigenes Smartphone oder Tablet. Jeder Erwachsene verbringt im Durchschnitt sechs Stunden am Tag an einem Bildschirm. Ein 13-Jähriger hat in der Regel bereits mehr unbekleidete Frauen gesehen als Salomo in seinem ganzen Leben. Solche Fakten sind schockierend. Die erste Reaktion ist daher oft: Weg mit den Dingern! Aber ist das eine nachhaltige Lösung?
Das Handy ist mit Abstand auf Platz eins der beliebtesten Medien bei Kindern.
Die Technik entwickelt sich so schnell, dass viele Eltern nicht mehr mitkommen und überfordert sind – oft von ihrem eigenen Medienkonsum. Smartphonesüchtige Kinder sind nicht selten das Produkt smartphonesüchtiger Eltern. Wir haben noch nicht die Langzeitwirkung von Smartphones erforscht – und schon kommt mit KI die nächste Revolution dahergewalzt.
Was macht das alles mit uns? Medizinisch, psychisch, geistlich? Wo wandern unsere Daten hin, die wir im Internet hinterlassen? Was machen Medien mit unserer Sicht auf die Realität? Wie kann ein gesundes Medienverhalten zwischen Euphorie und Panik aussehen? Was berühren unsere Finger in der Früh zuerst: Papier oder einen Bildschirm?
Gerade in den Gemeinden ringen Eltern und Kindermitarbeiter um Antworten und fühlen sich oft überfordert. Daher biete ich seit diesem Jahr ein Seminar zum Thema Kinder und Medien an. Am 13. April habe ich es zum ersten Mal in der Evangelischen Missionsgemeinschaft gehalten.
Hier ein paar ganz konkrete Tipps, wie man den eigenen Smartphonekonsum etwas eindämmen kann:
• Das Smartphone grundsätzlich aus dem Schlafzimmer verbannen (Wecker gibt es auch andere)
• Auf dem Startbbildschirm ein Widget mit der Bildschirmzeit plazieren
• Das Gerät nur im Stehen verwenden
• Nach dem Aufstehen mindestens eine Stunde ohne Smartphone auskommen
Das Seminar lässt sich zum Beispiel als Gemeinde buchen, aber es wird auch immer wieder offizielle Termine geben. Wer daran Interesse hat, kann sich gerne informieren:
Webseitenupdate
Unsere Webseiten werden mit der Zeit immer komplexer, und auch wenn mir inzwischen die KI beim Programmieren hilft, bleibt doch viel Arbeit hängen. Ein besonderes Problem ist, dass man immer von anderen abhängig ist – man programmiert ja keine Webseite von Grund auf, sondern greift auf bereits vorhandene Software zurück und erweitert diese wo nötig. Das hat Vorteile, denn man muss das Rad nicht neu erfinden, aber auch Nachteile. Denn diese Software ist im ständigen Wandel, und manches, was man programmiert, funktioniert ein paar Monate oder Jahre später nicht mehr, weil die entsprechenden Anbindungen und Funktionen sich geändert haben. Man kann sich das in etwa so vorstellen, als ob ein Auto heimlich von Benzin auf Diesel umgerüstet wurde und beim nächsten Tanken kommt die böse Überraschung.
Daher muss hier ständig nachgebessert und ausgebaut werden, und da liegt auch noch ein großer Brocken Arbeit vor mir. Da ich nun mehr auf Einsätzen unterwegs bin, muss ich noch genauer überlegen, was wichtig und dringend ist und was noch warten kann oder vielleicht gar nicht gemacht werden muss, denn manche Änderungen verbessern zwar die Lesbarkeit von Code oder halten sich besser an Standards, ändern aber an der Funktion nichts.
Da gilt es dann abzuwägen, ob man die Mühe auf sich nimmt – etwa, weil man weiß, dass man später noch weitere Funlktionen hinzufügen will, oder ob das Programm funktioniert und das reicht.
Urlaubsverwaltung
Ein weiterer schwieriger Brocken war die Einrichtung einer Urlaubsverwaltung. Da zugekaufte Lösungen recht teuer sind, musste eine eigene her, eine so genannte „self hosted“. Heißt: Man mietet einen Server im Internet (kostet ca. 4€/Monat) und installiert darauf die Urlaubsverwaltung. Allerdings war die Einrichtung sehr kompliziert, denn die Dokumentationen waren teils schlecht oder veraltet und ich musste vieles durch Ausprobieren herausfinden. Zudem mussten eine ganze Reihe Abhängigkeiten installiert werden, die ebenfalls schlecht dokumentiert waren. Nun läuft das System aber, und wir können unsere Urlaubstage bequem über das Internet verwalten.
Impulstag in Graz
Neben der Mitgliederversammlung habne wir in Graz auch einen Impulstag angeboten. Dort gab es verschiedene Kurz-Seminare. Ich habe das Thema „Bibelexegese für Kinderandachten“ angeboten, bei dem es darum ging, wie ich die eine, wichtige Botschaft aus einem biblische Text bekomme und eine Andacht daraus erstellen kann, die an der Lebenswelt der Kinder (und Erwachsenen) andockt und tragfähige Antworten auf die echten Fragen des Lebens bietet.
Kleiner Ausblick
Im Mai ist weiter viel los: Eine Gemeindefreizeit, Kinderfrühstück, eine Konferenz, auf der wir das Kinderprogramm übernehmen – es gibt viel zu tun, und wir merken, der Arbeiter sind wenige. Umso mehr freue ich mich, dass dir, der du das liest, meine Arbeit am Herzen liegt.